Bilder ökonomischen Denkens

Als Künstler:innen sind wir (Sophie Lindner, Martin Wiesinger und ich) Teil einer losen Forschungsgemeinschaft, die von der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung 2019 ins Leben gerufen wurde. Ausgangspunkt unseres Dialoges ist der Umgang mit und die Erzeugung von Bildern in ökonomischer Theorie, Bildung und Praxis. Um abstrakte Sachverhalte zu veranschaulichen, wird sich dort ganz unterschiedlicher Bilder (Modelle, Daten, Schemata, Visualisierungen, Metaphern und Fotografien) bedient. Künstler:innen agieren ähnlich, wobei Bildkompetenz sowie die Fähigkeit eigene Bilder zu erzeugen im Fokus ihrer Produktion stehen. Weil in der Ökonomie die Reflexion der Wirkungsweisen, Manipulation und Materialität von Bildern häufig vernachlässigt wird, entsteht ein Sprachlosigkeit, welche die unbewusste Wirkmacht der genannten Bilder verstärkt und zugleich die Imagination und Gestaltungskraft hemmt.
Wir (Künstler:innen) wollen auf die von unseren Kolleg:innen aus der Wirtschaftswissenschaft beschriebene Leerstelle reagieren: einerseits formulieren wir mit künstlerischen Arbeiten Antworten auf die Bildlichkeit der Ökonomie-Lehrbücher. Andererseits sollen die aus der Praxis künstlerischer Produktion entwickelten Bildkompetenzen (im Sinne von kritischer Reflexion, Dekonstruktion und Entwicklung eigener Bilder) expliziert und nachvollzogen werden. Unser Ziel ist es, die künstlerischen Methoden und Sichtweisen über die Grenzen des eigenen Feldes hinaus, insbesondere für den Bereich der Ökonomie, fruchtbar zu machen.

Ich verstopfe, durchfärbe und materialisiere das zur Veranschaulichung abstrakter, ökonomischer Sachverhalte genutzte Modell der kommunizierender Gefäße.